Karen Köhlers erster Roman ist das umstrittenste Buch der Saison. Auf der einen Seite wird es vom Verlag als Spitzentitel des Herbstes beworben, wird Twitter überschwemmt von einer Begeisterungsflut glücklicher Leserinnen, die das feministische Buch der Stunde feiern. Auf der anderen Seite steht die Kritik von Jan Drees, der damit eine literaturkritische Generaldebatte auslöste. Drees hält ‚Miroloi‘ für einen banalen Jugendroman, der das Versagen des vor ihm niederknienden Feuilletons beweise. Beide Seiten haben unrecht.