Ein lächelnder Blick in den Abgrund – Annika Büsing: Nordstadt

Nene ist Anfang zwanzig und Bademeisterin in der Nordstadt – dem Teil der Stadt, in dem Menschen mit Problemen und ohne Optionen wohnen. Eines Tages trifft sie Boris, der wegen Kinderlähmung seine Beine nicht richtig bewegen kann. Es beginnt eine Liebesgeschichte geprägt von Zweifeln, Misstrauen und starken Gefühlen, erzählt mit einer großen Portion Humor und Ironie.

Sehnsucht nach der Welt der Fische – Siegfried Lenz: Florian, der Karpfen

Mit Florian, der Karpfen ist ein Märchen des Schriftstellers Siegfried Lenz veröffentlicht worden, sieben Jahre nach dessen Tod. In dem dünnen Buch, das einer Hommage an Lenz gleichkommt, finden sich zudem noch zwei weitere Texte von ihm sowie ein Nachruf. Grund genug sich dieses Märchen des Autors, der vor allem für seinen Nachkriegsroman Deutschstunde bekannt ist, genauer anzusehen.

Schuldgefühle und Trauerbewältigung – Jasmin Schreiber: Der Mauersegler

Eine hektische Flucht durch Vergangenheit und Gegenwart hat Jasmin Schreiber in ihrem Roman Der Mauersegler zu Papier gebracht. Bei den unerwarteten Kurven und Kunststücken, welche die Handlung immer wieder vollführt, ist es nicht ganz leicht, die Übersicht zu behalten. Gelingt es aber, dem Mauersegler zu folgen, setzt die Geschichte ungeahnte Emotionen frei.

Scheitern an der Grenzmauer aus Papier – Joachim Zelter: Die Verabschiebung

Joachim Zelters Roman ,Die Verabschiebung‘ erzählt im episodenhaften Schnelldurchlauf, die Geschichte mehrerer Jahre von Angst, Unsicherheit und Behördenwahnsinn. Eine eindrucksvolle Hommage an den ,Process‘ von Kafka, die eine bloße Neuerzählung bei weitem übertrifft und diese Rezensentin derartig betroffen zurücklässt, dass die Rezension keine Sekunde länger warten kann, als es dauert, das Buch beiseite zu legen.