In seinem neuen Band begibt sich Ferdinand von Schirach in eine erzählende Sachlichkeit. Auf der Suche nach Erinnerungen, die das Vergangene bewahren oder aussparen. Der Stille Freund wird zum Grat, auf dessen Seiten Wahrheit und Wirklichkeit selten gleichzeitig beschienen werden oder unmerklich.
Kategorie: Allgemein
Auf Twitter wäre er ein Star – Otto Jägersberg: Abendlätter
Tagesrationen von einem Altmeister: Der 82-jährige Schriftsteller Jägersberg hat einen neuen Band mit kurzen und kürzesten Erzählstücken vorgelegt. Tobias Lentzler hat ihn für seine erste Aufklappen-Kritik ausgewählt. Und er hätte einen Vorschlag zur beruflichen Veränderung für Jägersberg.
Fremd im eigenen Tal – Julia Jost: Wo der spitzeste Zahn der Karawanken in den Himmel hinauf fletscht
Was die jungen Jahre als Kind so alles mit sich bringen. Jede und Jeder hat so seine ganz eigenen Erfahrungen mit dem Leben im Hause der Eltern und der unfreiwilligen Nachbarschaft gemacht. Julia Jost schreibt einen Roman darüber, wie es sich als Kind angefühlt hat, die Gegend doch fremder zu erfahren, als es das eigene Leben darin ist.
Das ABC der Anpassung – Dilek Güngör: A wie Ada
Hört das denn niemals auf? Wann werden aus Fremden Einheimische? Und müssen sie das überhaupt? Dilek Güngörs neuer Roman regt Fragen an. Es ist ein kleines Buch, das hier vorliegt, getragen wird es jedoch von einer tiefen Erfahrung.
Das Leben der Anderen – Charlotte Gneuß: Gittersee
Was trennt uns noch voneinander nach bald 34 Jahren Einheit? Charlotte Gneuß lässt als Nachgeborene eine untergegangene Welt wiederauferstehen. Unsere Rezensentin ist fasziniert von der Fremdartigkeit der Erfahrungen und dem rasanten Stil der Debütantin.
Die unerträgliche Leichtigkeit des Scheins oder Ein Halbes leben – Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens
Terézia Moras neuer Roman Muna oder Die Hälfte des Lebens ist eine spannende Herausforderung für alle Leser und Leserinnen. In für sie ungewöhnlicher Weise präsentiert die Autorin hier in einen Text, dessen schonungsloses Erzählen die autobiographische Perspektive der Ich-Erzählerin nutzt, um das Erwachsenwerden einer jungen Frau zu portraitieren, die sich selbst in ihren Umständen gefangen hält und darüber hinaus kaum Freiheit in den eingeübten gesellschaftlichen Arrangements finden kann. Ein wenig naiv mag es einem vorkommen, aber ist es das wirklich?
Beseelte Heiterkeit – Ferdinand von Schirach: Regen
Ein typisches von Schirach-Buch könnte man meinen, mit Regen wieder in der Hand zu haben, aber gegen aller Gewohnheit inszeniert der Autor hier ein ganz anderes Genre, was dem Leser aber nicht unbedingt sofort auffällt.
Do they know it’s Christmas – Dipo Faloyin: Afrika ist kein Land
Jenseits von Dritte-Welt-Kitsch, Armutsvoyeurismus und vor allem jenseits aller Stereotype: Dipo Faloyins Buch über Afrika ist ein willkommener Aufschlag für eine intensivere Auseinandersetzung mit dem Kontinent. Über ein Buch mit wenig Schwächen und vielen Einsichten.
Immer noch irgendwo dazwischen – Ivna Žic: Wahrscheinliche Herkünfte
In ihrem jüngst erschienenen Buch Wahrscheinliche Herkünfte vereint Ivna Žic vier essayistische Texte, die sich mit ihrer Frage nach der Herkunft beschäftigen. Das Angebot ist vielfältig; die Autorin bewegt sich zwischen Poetikvorlesung und Recherchearbeit, zwischen Fragen nach unerzählten Teilen der Familiengeschichte und der Auseinandersetzung mit Sprache und Mehrsprachigkeit.
„Literatur darf nicht starr sein. Es gibt nicht irgendwelche starren Vorstellungen“ – Interview mit Christoph Geiser
Nach einem langen schriftstellerischen Leben würdigt der Secession Verlag das literarische Schaffen Christoph Geisers mit einer 13-bändigen Werkausgabe. Es wirkt wie ein Schlusspunkt. Doch schaut man genau hin, dann fällt auf: der 13. Band ist noch nicht einmal geschrieben. Ein Gespräch über die Herkunft, das literarische Leben und die Bedeutung der Literatur.










