In seinem neuen Band begibt sich Ferdinand von Schirach in eine erzählende Sachlichkeit. Auf der Suche nach Erinnerungen, die das Vergangene bewahren oder aussparen. Der Stille Freund wird zum Grat, auf dessen Seiten Wahrheit und Wirklichkeit selten gleichzeitig beschienen werden oder unmerklich.
Schlagwort: Buchbesprechung
Die unerträgliche Leichtigkeit des Scheins oder Ein Halbes leben – Terézia Mora: Muna oder Die Hälfte des Lebens
Terézia Moras neuer Roman Muna oder Die Hälfte des Lebens ist eine spannende Herausforderung für alle Leser und Leserinnen. In für sie ungewöhnlicher Weise präsentiert die Autorin hier in einen Text, dessen schonungsloses Erzählen die autobiographische Perspektive der Ich-Erzählerin nutzt, um das Erwachsenwerden einer jungen Frau zu portraitieren, die sich selbst in ihren Umständen gefangen hält und darüber hinaus kaum Freiheit in den eingeübten gesellschaftlichen Arrangements finden kann. Ein wenig naiv mag es einem vorkommen, aber ist es das wirklich?
Beseelte Heiterkeit – Ferdinand von Schirach: Regen
Ein typisches von Schirach-Buch könnte man meinen, mit Regen wieder in der Hand zu haben, aber gegen aller Gewohnheit inszeniert der Autor hier ein ganz anderes Genre, was dem Leser aber nicht unbedingt sofort auffällt.
Osterspaziergang – Jakob Nolte: Kurzes Buch über Tobias
Den Drang etwas Eigenes und Neues zu schaffen, den merkt man dem neuesten Roman von Jakob Nolte an. Der Autor experimentiert mit unterschiedlichen literarischen Formen, wehrt sich dabei gegen kanonische Bildung und treibt dabei seinen Text in einen Strudel milchiger Inhalte. Kurzes Buch über Tobias zeigt einen Ausschnitt aus dem noch jungen Leben seines Protagonisten Tobias, der mit Vielem zu kämpfen hat, und dessen Weg zu einem verqueren Bildungsroman führt.




