In ihrem jüngst erschienenen Buch Wahrscheinliche Herkünfte vereint Ivna Žic vier essayistische Texte, die sich mit ihrer Frage nach der Herkunft beschäftigen. Das Angebot ist vielfältig; die Autorin bewegt sich zwischen Poetikvorlesung und Recherchearbeit, zwischen Fragen nach unerzählten Teilen der Familiengeschichte und der Auseinandersetzung mit Sprache und Mehrsprachigkeit.
Schlagwort: Eltern
Ein Mädchen bleibt im Walde – Jessica Lind: Mama
Jessica Linds Mama ist eine modernes Horrormärchen über das Muttersein. Die Erzählung verfolgt eine faszinierende Idee, die eine große Sogkraft entfaltet, auch wenn der Plan nicht immer aufgeht. Ein Buch mit Schwächen und Stärken.
Die Metaphysik einer Familie – Elke Schmitter: Inneres Wetter
Drei erwachsene Kinder um die 50, ihr Vater, der auf seinen 77. Geburtstag zusteuert und die Schwiegertochter – sie bilden die Grundlage von Elke Schmitters Roman Inneres Wetter, der sich dem facettenreichen und schwer fassbaren Beziehungsgeflecht einer bürgerlichen Akademikerfamilie widmet.
„Ein Grauer unter bunten Vögeln“ – Monika Helfer: Vati
Wenig ist so ambivalent wie die eigene Familie, die sich zugleich heimisch anfühlt und doch immer etwas Rätselhaftes behält. Die Auseinandersetzung mit ihr und die Positionierung zu ihr sind Fragen, die zeitlos sind und uns ein Leben lang begleiten. Monika Helfer nimmt uns mit auf eine Reise durch Kindheitserinnerungen und Familienlegenden. Damit erschafft sie nicht nur ein liebevoll nostalgisches Bild ihres Vaters, sondern eine sensible Beschreibung der besonderen Beziehung zwischen Kindern und Eltern.
„Das Buch heißt Roman, weil es sich um eine subjektive Form der Erinnerung handelt“ – Frank Witzel: Inniger Schiffbruch
Gedächtnis und Erinnern sind alte Kulturtechniken, die bis heute Gemeinschaften und Individuen prägen. Was das Gedächtnis und die Erinnerungen nach dem Verlust wichtiger Men-schen auslösen, dem spürt Frank Witzel in seinem neuesten Roman ‚Inniger Schiffbruch‘ nach und entdeckt dabei Verlorenes wieder, trifft auf Widersprüchliches und legt Neues offen. Die Nähe zu seinen realen Lebenserlebnissen lösen hier und dort die fiktive Textanlage auf. Doch lädt Frank Witzel durch seinen offenen Umgang den Leser dazu ein, selbst über die eigene Ge-schichte nachzudenken.