Kopflos ins Abenteuer – Jan Koneffke: Die Tsantsa-Memoiren

„Unsere Köpfe würden eine schöne Trophäe abgeben, wenn nicht sogar eine begehrte“, schrieb der U.S. Amerikaner Fritz Up de Graff über sein Zusammentreffen mit Jívaro-Kriegern im Jahr 1894 in Ecuador. Spätestens seit seinem Reisebericht, in dem sich Fiktion und stereotype Zuschreibung mit tatsächlich Erlebtem vermischen, geistern Schrumpfköpfe durch die Literatur. Jan Koneffke macht sie nicht nur zum Gegenstand der Erzählung, sondern zum Erzähler selbst: In ‚Die Tsantsa-Memoiren‘ berichtet der Schrumpfkopf Tato in vier Teilen von seinem langen „Leben“.