Mit Brachland liefert Christoph Geiser die Fortsetzung seines Familienromans Grünsee und den zweiten Band seiner Werkausgabe. Im Mittelpunkt des Romans steht der Vater. Ein gesellschaftlich angesehener Kinderarzt, der auch gerne im Mittelpunkt der Familie stehen würde, dort aber aufgrund seiner patriarchalen Ansprüche untergeht und schließlich als selbstgewählter Außenseiter im Elsass landet.
Schlagwort: Mutter
Diese sehr ernste Inszenierung – Christian Kracht: Eurotrash
Alle reden über Kracht. Reden sie über einen Bluff? Kracht selbst wirft diese Frage in ‚Eurotrash‘ auf. Er stellt zur Disposition, ob der Schriftsteller mit dem Namen Christian Kracht überhaupt je etwas von Wert gesagt, geschweige denn zu Papier gebracht habe. Um über sich selbst und seine Herkunft Klarheit zu gewinnen, schnappt er sich seine Mutter und lässt sich von ihr auf einer Reise durch die Schweiz permanent für seine Nichtsnutzigkeit beschimpfen. ‚Eurotrash‘ ist wie alle Romane von Christian Kracht ein eigenartiges Buch.
Herr der Tagediebe – Zum ersten Todestag des Schriftstellers und Grafikers Christoph Meckel
Vor genau einem Jahr starb der Dichter und Grafiker Christoph Meckel in Freiburg. Seine Doppelbegabung war die Voraussetzung für eine Vielzahl von besonders schönen Kunstwerken. Der Versuch einer Würdigung.
Irgendwo dazwischen – Ivna Žic: Die Nachkommende
Gerade angekommen und dann irgendwie nicht. Ivna Žic erzählt die Geschichte einer Protagonistin, die sich ständig von einem Ort zum nächsten bewegt: von Novi-Zagreb nach Zürich, von Paris zu der Insel, auf der ihre Großmutter alleine wohnt. Auf ihrer ununterbrochenen Reise erfahren wir viel aus ihrem Leben, das dazwischen stattfindet. Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart sind dabei die Bezugspunkte für die Gedankenwelt der Nachkommenden. Durch diese aus Zeit- und Ortwechseln verwobene Reise gelingt es der Autorin, die Lebens- und Erinnerungswelten der Ich-Erzählerin dem Leser so zu eröffnen, dass das Gefühl entsteht, man sitze neben ihr.