Zerrüttende Verhältnisse – Christoph Geiser: Brachland

Mit Brachland liefert Christoph Geiser die Fortsetzung seines Familienromans Grünsee und den zweiten Band seiner Werkausgabe. Im Mittelpunkt des Romans steht der Vater. Ein gesellschaftlich angesehener Kinderarzt, der auch gerne im Mittelpunkt der Familie stehen würde, dort aber aufgrund seiner patriarchalen Ansprüche untergeht und schließlich als selbstgewählter Außenseiter im Elsass landet.

Born to be wild – Peter Karoshi: Zu den Elefanten

Ein tief in der Midlifecrisis steckender Wissenschaftler und sein neunjähriger Sohn machen spontan eine Rucksackreise auf den Spuren Kaiser Maximilians II. und des Elefanten Soleiman. Der klägliche Versuch, seiner kriselnden Beziehung zu entkommen, entgleist erwartungsgemäß völlig und wird zu einer wirren Selbstfindungsreise. Ein wilder Ritt mit vielen Ideen, aber auch vielen losen Enden.

„Ein Grauer unter bunten Vögeln“ – Monika Helfer: Vati

Wenig ist so ambivalent wie die eigene Familie, die sich zugleich heimisch anfühlt und doch immer etwas Rätselhaftes behält. Die Auseinandersetzung mit ihr und die Positionierung zu ihr sind Fragen, die zeitlos sind und uns ein Leben lang begleiten. Monika Helfer nimmt uns mit auf eine Reise durch Kindheitserinnerungen und Familienlegenden. Damit erschafft sie nicht nur ein liebevoll nostalgisches Bild ihres Vaters, sondern eine sensible Beschreibung der besonderen Beziehung zwischen Kindern und Eltern.

Irgendwo dazwischen – Ivna Žic: Die Nachkommende

Gerade angekommen und dann irgendwie nicht. Ivna Žic erzählt die Geschichte einer Protagonistin, die sich ständig von einem Ort zum nächsten bewegt: von Novi-Zagreb nach Zürich, von Paris zu der Insel, auf der ihre Großmutter alleine wohnt. Auf ihrer ununterbrochenen Reise erfahren wir viel aus ihrem Leben, das dazwischen stattfindet. Vergangenheit, Zukunft und Gegenwart sind dabei die Bezugspunkte für die Gedankenwelt der Nachkommenden. Durch diese aus Zeit- und Ortwechseln verwobene Reise gelingt es der Autorin, die Lebens- und Erinnerungswelten der Ich-Erzählerin dem Leser so zu eröffnen, dass das Gefühl entsteht, man sitze neben ihr.