Dieser Roman ist genauso stressig wie die Welt, in der er entstanden ist. Genauso stressig und genauso zynisch und lustig, verzweifelt und traurig. Der neugegründete Kanon Verlag hat in seinem ersten Programm den weitgehend unbekannten Debüt-Roman von Bov Bjerg neu herausgebracht. Das ist ein Glück, denn Deadline bietet die vielleicht zutreffendste Beschreibung unserer beschleunigten Welt.
Autor: Pascal
Pathos und Ironie – Interview mit Thomas Hettche
Die Insel Hiddensee zu verlassen, ist niemals leicht. Dieses Mal war unser Abschiedsschmerz aber besonders heftig. Wir mussten nämlich just an jenem Donnerstag abreisen, auf den der Freitag folgte, an dem Thomas Hettche im Garten des Hauptmann-Hauses aus seinem jüngsten Roman Herzfaden lesen sollte. Zu schade, dass uns das entgehen würde, dachten wir, als wir am Mittwochmorgen Brötchen holen gingen. Doch welch Glück! Vor dem Inselbäcker saß Thomas Hettche Kaffee trinkend und rauchend und fand sich auch noch sogleich dazu bereit, mit uns über Literatur zu sprechen. Er berichtete uns von seinen literarischen Vorbildern, sprach von Ironie und Pathos und von der Komplexität des Erzählens.
Der Buchbegeisterer – Interview mit Uwe Kalkowski
Uwe Kalkowski ist der Kaffeehaussitzer. Seit 2013 bloggt der leidenschaftliche Leser und Kaffeetrinker unter diesem Namen. Mit seinen betont subjektiven Buchbesprechungen, die oft von atmosphärischen Fotos aus Cafés begleitet werden, ist er zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Literaturblogger geworden. Im Interview mit Aufklappen hat Kalkowski erzählt, was seinen Ansatz von klassischer Literaturkritik unterscheidet und warum Blogs und Feuilleton keine Bedrohung füreinander sind.
Das Schlimmste ist, sich beim Lesen wohlzufühlen – Interview mit Klaus Kastberger
Klaus Kastberger besetzt eine der eigenartigsten und vielseitigsten Positionen im deutschsprachigen Literaturbetrieb. Als Professor an der Uni Graz rückt er der Literatur der Gegenwart mit wissenschaftlichem Besteck zu Leibe, als Leiter des dortigen Literaturhauses bemüht er sich um Literaturvermittlung, und beim Bachmannpreis schlüpft er in die Rolle des Literaturkritikers. Warum diese Verbindung ideal ist, was die Grazer Literatur so abgedreht macht und warum er sich beim Lesen niemals wohlfühlen mag, hat uns der Erfinder der Literaturshow Roboter mit Senf im Interview erzählt.
Schluss mit Stuckrad-Barre – Interview mit Miriam Zeh
Literaturkritik ist nicht in der Krise, sie entwickelt sich bloß weiter, meint die Kritikerin Miriam Zeh. In Zukunft müsse es darum gehen, den Bedürfnissen einer sich pluralisierenden Gesellschaft entgegen zu kommen. In welchen Medien, mit welcher Sprache und mit welchen Büchern es klappen könnte, erzählt sie im Interview mit Aufklappen.
Requiem für einen alten weißen Mann – Johanna Adorján: Ciao
Seine Zeit läuft ab. Zu alt, zu weiß zu männlich kommt das Feuilleton vielen Zeitgenossen vor. Mit welchen Mitteln der Machtwechsel herbeigeführt werden könnte, lässt sich in dem neuen Roman von Johanna Adorján lesen. Erst wird es schmutzig, dann wird einiges besser, aber manches wird für immer verloren sein.
Interview: Dürfen Frauen über Männer schreiben?
Ein warmer Juliabend in Freiburg. Daniela Engist liest aus ihrem zweiten Roman Lichte Horizonte. Die Buchhandlung zum Wetzstein hat zur Veranstaltung eingeladen, Susanne Bader, Geschäftsführerin der Buchhandlung, und Pascal Mathéus stellen der Schriftstellerin zwischen den Leseblöcken ein paar schwierige Fragen.
Autorität und Gespür – Interview mit Stefan Gmünder
Stefan Gmünder lebt seit vielen Jahren in Wien und arbeitet dort als Literaturkritiker. In diesem Jahr wurde er mit dem österreichischen Staatspreis für Literaturkritik ausgezeichnet. Der zeitgenössischen Literaturkritik fehle es vor allem an Vertrauen, findet Gmünder. Vertrauen von Redaktionen und Vertrauen in die Kraft der Literatur. Im Interview mit Aufklappen erzählt er, was Literatur und Fußball gemeinsam haben und von dem größten Lob, dass er je für seine Arbeit bekommen hat.
Kritik der Kritik der Kritik – Gespräche zur Rettung der Literaturkritik
Stirbt die Literaturkritik? Gehören die gegenwärtigen Klagen über den Zustand der Kritik bloß zu jenen Nebengeräuschen, die der Betrieb immer produziert hat? Oder muss sich wirklich etwas ändern, damit die Literaturkritik bestehen kann? Brauchen wir sie eigentlich überhaupt? Dieses und mehr untersucht Aufklappen in diesem Sommer in einer Reihe von Interviews mit Literaturkritikerinnen und -kritikern.
Braucht das Lesen einen Ort? – Literatur und Buchhandel im digitalen Raum
Die Literatur und das Lesen verändern sich im digitalen Zeitalter. Einen weiteren Schub haben diese Entwicklungen durch die Corona-Pandemie erfahren. Dank Online-Lesungen und Internethandel ist die Literatur zunehmend weniger auf reale Orte angewiesen. Was ändert sich dadurch? Eine Annäherung über die Literatur dieses Frühjahrs.